Mittwoch, 9. Januar 2019

Abstinenz? Ein weites Feld!


Corpus delicti


Große Worte bei Sigmund Freud, dem ich meine anhaltende Freude an der Psychoanalyse verdanke. Aber "Freude" sollte die Arbeit mit Patienten, die ja leidend kommen, vielleicht nicht bereiten (dürfen)? Schon der Verdacht einer Abstinenzverletzung?
"Nicht nur", schreibt er 1915, "bleibt für den Psychoanalytiker das Nachgeben ausgeschlossen, sondern der Analytiker sollte den Patienten dahin führen, das Lustprinzip zu überwinden und auf die sofortige Befriedigung zu verzichten, zugunsten einer anderen weit entfernteren, von der in jedem Fall gesagt werden kann, sie sei überhaupt unsicherer". Und dann noch 1918: "Die Kur sollte so weit wie möglich in der Entbehrung - Abstinenz - durchgeführt werden."
Nun, was geht die Tiefenpsychologen die Psychoanalyse und dann noch Sigmund Freud nach so viel Jahren an?? Reichlich viel, und ich versichere, es ist lohnenswert, ihr einen Platz im psychotherapeutischen Leben einzuräumen. 

Heute habe ich wahrscheinlich die schlimmste Abstinenzverletzung meiner ganzen Tätigkeit als Psychoanalytikerin  begangen.