“Da hast du aber nochmal Glück gehabt!”, schien mir schon lange paradox, wo es doch verwendet wird, wenn man in erster Linie ganz schön Pech gehabt hat. Irgendwas wird hier übersehen. Mir scheint, die Glückwünscher wollen sich beruhigen, dem Pechvogel etwas vorwerfen, aber das Pech, das Unglück wird mit einem Ruch von „selber schuld“ weggewischt.
Ich habe das Gefühl, dass mit dem Trost-Gedicht “Stufen” von Hermann Hesse etwas Ähnliches auf ähnliche Art weggewischt wird. Was ist das für eine Forderung mit “muss” zu einer soldatischen Bereitschaft des Herzens zu Abschied und Neubeginn - ohne Trauer? Wieso muss hier Trauer vermieden werden? Und dann das geflügelte Wort aus den “Stufen”, der “Zauber” des Anfangs, “der uns beschützt” - vor was? Vor der Trauer? Das klingt für mich nach magischem Denken, nach Ungeschehenmachen, nach sanften Worten für ein “Augen zu und durch”. Da wird doch eine Stufe übersprungen?!