Donnerstag, 25. April 2019

Hasenhaltung





In der Therapieausbildung wird viel über “Haltung” gesprochen. Eigentlich wird gar nicht so oft über Haltung gesprochen, wie das Wort “Haltung” erwähnt wird. Das Wort gehört zu den Schlagworten, die für mich unter dem Verdacht stehen, dass sie mittels Magie, durch bloßes Ausrufen einen wünschenswerten Effekt haben sollen, nämlich dass man die eigene Haltung als Therapeut bedenkt, schon wenn man nur “Haltung!” gerufen hat, also ein Wort zwischen Kommando und Zauberspruch. “Haltung” als Begriff bedeutet nicht nur die Art und Weise, den Körper, insbesondere das Rückgrat zu halten (also die Körperhaltung), nicht nur eine jemandes Denken und Handeln prägende innere (Grund-)Einstellung (was mit dem Begriff “Rückgrat” wiederum verwandt sein kann), nicht nur ein durch bestimmte innere Einstellung, Verfassung hervorgerufenes Verhalten/Auftreten oder eine am Verhalten/Auftreten ersichtliche Beherrschtheit (innere Fassung), sondern auch das Halten von Tieren/Menschen (Wiktionary). Darüber wie wir, Dozenten und Ausbildungsteilnehmer, es miteinander halten, wie wir uns aushalten oder wer wen wann zum Narren hält, wird  noch viel weniger gesprochen.