Einleitung


An einem psychotherapeutischen Ausbildungsinstitut wird sehr viel gedacht. Erstens denkt man darüber nach, wie sich die vermittelten sogenannten Lerninhalte verstehen lassen. Zweitens wird intensiv darüber nachgedacht, wie man solche Inhalte didaktisch aufbereiten könnte. Doch damit nicht genug. Die behandelten Patienten denken auch dauernd, ganz abgesehen von den ihnen gegenübersitzenden Therapeuten und den unsichtbar mit ihnen verbundenen Supervisoren, die alle darüber nachdenken, was sie jetzt besser nicht sagen und was sie sagen sollten. Die Ausbilder denken an ihr kommendes Seminar, die Geschäftsstellenmitarbeiter denken an die nächste Einführungsveranstaltung und hirnen herum über die Einführung eines weiteren sogenannten Merkblatts und die Organisation der Ambulanz. Die wissenschaftlichen Hilfskräfte denken daran, dass eine power point Präsentation vorbereitet werden soll und außerdem darüber nach, ob sie sich so eine Ausbildung vielleicht später auch einmal angedeihen lassen sollten. Also Gedanken, wohin Du blickst.

Nicht alle Gedanken kann man in ein Ausbildungscurriculum pressen. Weil sie zu sperrig, unkonventionell, das Thema sprengend, den Bugdetrahmen aufweichend oder einfach nur der zweifelhaften, aber hartnäckigen Lust am Albernen entstiegen sind. Doch was tun damit? Sie sammeln sich an, wollen raus und wissen nicht wohin. Dadurch entstehen energetische Blockaden, hier spricht man auch vom Mentalkörper-Feng Shui, die sich in bestimmten Situationen sehr ungünstig auswirken können, zum Beispiel wenn man eigentlich für die Abschlussprüfung lernen, sich als PIA oder Oberärztin auf die Visite vorbereiten oder einfach nur seinen Urlaub antreten wollte.

Da bietet sich das world wide web an. Man stellt seine Gedanken da hinein, hat sie erst einmal los, und wenn´s gut läuft, werden sie sogar von anderen gelesen und weitergedacht. Das nennt man projektive Identifizierung II® und ist die kognitive Variante der einfachen projektiven Identifizierung: man lässt andere denken, verdünnt quasi den eigenen Input und schafft Platz. Für neue Gedanken.

Anregungen, Kommentare und vor allem natürlich Textbeiträge für diesen Blog sind herzlich willkommen. Von allen, die am/im und für das Heidelberger Institut für Psychotherapie arbeiten oder sich dort in der Ausbildung befinden. - In diesem Sinne: bloggen wir uns voran!

Redaktion:
Jan-Erik Grebe, HIP - externer Dozentenkreis, ehem. Jhg. 2010
Arne Holst, HIP - Ausbildungsteilnehmer Jhg 2016
Charlotte Schieber, HIP - Ausbildungsteilnehmerin Jhg. 2017

Korrespondenz:

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